ALTE FENSTER FÜR DAS MUSEUM
Sage nochmal einer etwas gegen die deutsche Eiche. Das Holz der historischen Fenster des Stadtmuseums ist von so hoher Qualität, dass auch nach über 130 Jahren von insgesamt 46 dieser unter Denkmalschutz stehenden Fenster 41 restauriert werden können. Dazu werden die Rahmen komplett ausgebaut, aufgearbeitet und die Schlitze, in die das Glas der Fenster eingesetzt wird von 3 auf 6mm erweitert. Das dickere Glas wird später für eine bessere Wärmedämmung sorgen. Die Arbeiten sind in vollem Gang, erkennbar am Gerüst an der Marktfassade des Stadtmuseums.
In drei Bauabschnitten werden insgesamt 102 Fensteranlagen saniert. Nicht alle stammen aus den 1890er Jahren. Viele wurden erst hundert Jahre später verbaut, als der Siegburger Architekt Hartmut de Corné dem Haus seine heutige Form und Funktion verlieh. Diese Fenster werden im Zuge der Arbeiten instand gesetzt.
Im ersten Bauabschnitt, der bis Ende April abgeschlossen sein wird, geht es um die historischen Fenster an der Marktfassade, gefolgt im zweiten Bauabschnitt von der Fassade Annostraße, die von Mai bis Anfang August eingerüstet sein wird. Auch hier gibt es zum Teil denkmalgeschützte Fenster, die aufwändig restauriert werden. Der dritte Bauabschnitt bleibt nach außen hin weitgehend unsichtbar, denn er betrifft die Fassade oberhalb des Sheddachs über dem Museumsforum. Mitte Oktober sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Das Timing ist bei den Arbeiten insofern von besonderer Bedeutung, als dass sämtliche Arbeiten bei laufendem Betrieb unternommen werden. Das Gesamtvolumen der Fenstersanierung beläuft sich auf rund 1,1 Mio. €, wovon die Restaurierung der historischen Fenster den größten Teil ausmacht, der allerdings auch vom Landschaftsverband Rheinland mit 100.000 € gefördert wird. Nach der Restaurierung dürften die Fenster noch einmal einige Jahrzehnte halten. Der hohen Holzqualität der deutschen Eiche aus dem 19. Jahrhundert sei Dank!